Sichtweisen Bericht

Eine alte Botschaft neu betrachtet

Uns gegenseitig zum Beginn des neuen Jahres Frieden zu wünschen, liegt nahe. Zur Botschafterin für die Hoffnung und Versöhnung wurde die Taube schon in vorbiblischer Zeit. Über die Jahrhunderte beflügelte sie die weltweite Friedensbewegung.
Als Erfinder der Friedenstaube gilt Pablo Picasso. Er liebte Tauben und hatte immer welche im Haus. Mit einem Augenzwinkern meinte er, es seien habgierige und streitsüchtige Vögel; er verstünde nicht, wieso sie zum Friedenssymbol werden konnten.
An die hundert Entwürfe seiner Kunsttauben skizzierte Picasso für die Plakate, die wie sein Vogel um die Welt gingen und beide berühmt machten. Es heisst, Tauben waren fester Bestandteil vom gesamten Schaffen des Künstlers. [1]
Dank ihres ausgeprägten Orientierungssinns hat uns die Brieftaube in früheren Zeiten wertvolle Dienste geleistet. Sie hat die Kommunikation über grosse Distanzen ermöglicht und so zwischen Menschen vermittelt.
Denkst du beim nächsten Mal, wenn dich eine Taube auf dem Balkon besucht oder dir über den Weg läuft, an einen Konflikt, liegen die Standpunkte der Beteiligten oftmals weit auseinander. Als Friedens­botschafterin ermutigt sie dich vielleicht, einen konstruktiven Umgang mit einem eigenen Konflikt zu wagen – oder als Vermittler Menschen im eigenen Umfeld zu helfen, ihre Konflikte zu lösen. Die nötige Zuversicht wächst aus dem Vertrauen, dass das Verbindende stärker wirkt als getrennte Positionen.
Die Akademie Sichtweisen wünscht euch für das neue Jahr mit dieser Botschaft der Taube Zuversicht, Mut und Frieden.
Wir freuen uns auf das Gespräch mit dir, um den Raum für neue (oder vielleicht vergessene) Sichtweisen zu öffnen.

 

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Januar 2023