Mediation mit psychisch kranken Menschen
13. + 14. Juni 2025
Möglichkeiten, Chancen und Grenzen
Immer wieder sind wir Mediatorinnen und Mediatoren mit herausfordernden Mediandinnen und Medianden konfrontiert, insbesondere bei behördlich verordneten Mediationen. Dann stellt sich regelmässig die Frage:
- Ist Mediation überhaupt möglich?
- Sind die Grundvoraussetzungen für Mediation gegeben, wie z.B. Selbstbehauptung der Partei?
- Kann ich als Mediatorin und Mediator noch allparteilich sein, wenn mir Diagnosen und Gutachten bekannt sind.
- Was sind die Auswirkungen auf das betroffene Umfeld und welche Besonderheiten ergeben sich deshalb für das Mediationsverfahren.
Ziel
Ziel dieses Spezialisierungsmoduls ist es einen Überblick über das Spektrum der häufigsten psychischen Erkrankungen zu erhalten und erkennen zu können, was dies konkret für das Mediationsverfahren bedeutet.
Die Reflexion mit der eigenen Haltung bei Vorwissen und der Umgang damit, sowie das akute Verhalten während einer Sitzung, wenn schwierige Situationen auftreten werden thematisiert und in Rollenspielen geübt, um die Mediatorinnen und Mediatoren bestmöglich auf diese anspruchsvollen Settings vorzubereiten. Es soll auch Mut gemacht werden Mediation trotzdem eine Chance zu geben, auch wenn die Umstände schwierig erscheinen, sowie Vertrauen in die eigene Stärke und Urteilsfähigkeit, wann man sich als Mediatorin und Mediator selbstbewusst entscheidet das Verfahren an andere Stellen weiterzugeben.
Für wen
Dieses Modul aus dem Bereich Weiterbildung – Spezialisierung richtet sich an ausgebildete Mediatorinnen und Mediatoren, die in ihrem mediativen Arbeitsumfeld in Kontakt mit Menschen kommen, die möglicherweise unter psychischen Störungen leiden.
Dozentin: Fabienne Ropohl
Curriculum_Mediation_psychisch kranke Menschen_pdf
Flyer Mediation Psychisch kranken Menschen
Stundenplan
Tag 1
- - Die in der Gesellschaft am häufigsten vorkommenden psychischen Erkrankungen (Diagnosen) und Erklärungen dazu, im Generellen und was es für die Mediation bedeutet, Teil 1
- - Meine Haltung als MediatorIn bei Vorwissen (z.B. wegen eines Gutachtens) und den Umgang damit
- - Wie bereite ich mich auf eine Mediation mit psychisch Kranken vor und was sind die Empfehlungen als Fachperson
- - Rollenspiele: - was tun / wie reagieren bei plötzlich auftauchenden Problemen während der Mediation, wie z.B. a) MediandIn beginnt, sich irrational zu verhalten, oder b) massiv aggressiv auftretender MediandIn mit narzisstischen Zügen, oder c) depressives Verhalten während Mediation
Tag 2
- - Die in der Gesellschaft am häufigsten vorkommenden psychischen Erkrankungen (Diagnosen) und Erklärungen dazu, im Generellen und was es für die Mediation bedeutet, Teil 2
- - Erfahrungsaustausch und Tipps: Wie werden mögliche psychische Erkrankungen während der Mediation erkannt und wie können wir reagieren / handeln? – Umgang mit psychisch Erkrankten und deren Umfeld (systemisch)
- - Grenzen der Mediation mit psychisch Kranken: - Spezialfall Borderline, - Spezialfall Mediation mit ADHS-Patienten und Umfeld
- - Rollenspiele: - Vorbereitung auf eine Mediation mit psychisch kranker MediandIn mit z.B. Schizophrenie, oder BPS, oder Angststörung - Prozessablauf Mediation üben