Mediation Gesamtausbildung M3HS24 1. Mai 2025 – 01. Dezember 2026
Mediation Gesamtausbildung
gemäss den Richtlinien des FSM
Die Teilnehmenden der Ausbildung in Mediation absolvieren zunächst dieselbe Ausbildung, wie die Teilnehmenden der Ausbildung in «Mediation Basis», jedoch ohne die Abschlussprüfung «Vermittlung».
Zur Festigung und Vertiefung der erlernten Fähigkeiten werden in Kleingruppen (max. 9 Personen) Praxisfälle aus den unterschiedlichen Bereichen der Mediation und des mediativen Handelns sowie Fragen im mediativen Kontext mittels Mediations-Supervision besprochen, geleitet von in Mediation erfahrenen Supervisorinnen und Supervisoren. Die Umsetzung des Gelernten, der konkreter Praxistransfer und die professionelle Unterstützung auf dem Weg in einen erfolgreichen Praxiseinstieg sind das Ziel.
In den zwei Aufbaumodulen Familienmediation und Wirtschaft erwerben die Teilnehmer weitere, fachspezifische Kenntnisse. Damit unsere Ausbildungsteilnehmenden ohne rechtliche Vorkenntnisse speziell im Aufbaulehrgang Familienmediation bestmöglich profitieren können, enthält die Gesamtausbildung zwei extra Kurstage, um einen Überblick über das für Mediationen relevante Recht zu erlangen.
Parallel zu den Präsenzveranstaltungen sind 24 Stunden Kleingruppenarbeiten innerhalb der Ausbildungsgruppen zu absolvieren. Nach der erfolgreichen Abschlussarbeit kann die Zertifizierung zum Mediator/-in des FSM (Federation Suisse Mediation) und BM (Bund für Mediation) beantragt werden.
Die Absolvent/-innen des Grundmoduls und des Aufbaumoduls sind zur selbständigen Führung von Mediationen und anspruchsvollen mediationsnahen Interventionen befähigt.
› 6 Module à 3 Tage Basis Mediation = 120 Stunden
› 6 Tage Supervision à 6.66 Std. = 40 Stunden
› 2 Tage Recht in der Mediation = 12 Stunden
› 3 Tage Aufbaumodul Familienmediation = 20 Stunden
› 3 Tage Aufbaumodul Wirtschaftsmediation = 20 Stunden
› 24 Stunden Peergruppenarbeit
→ Insgesamt 236 Stunden
(Präsenzpflicht – Verschiebemöglichkeiten können individuell besprochen werden)
Wenn Sie den Titel Mediatorin / Mediator FSM beantragen wollen, ist noch eine Abschlussarbeit einzureichen.
→ Kursort: Webergasse 15, 9000 St. Gallen
→ Kurszeiten: Montag – Freitag 9:00 – 17:00, Samstag 9:00 – 16:00
→ Investition: CHF 9’480.00
Rabatte:
30% bei Anmeldung bis 4 Monate vor Kursbeginn (1. Januar 2025) CHF 6’636.00
15% bei Anmeldung bis 1 Monate vor Kursbeginn (2. Januar bis 1. April 2025) CHF 8’058.00
Bonus für junge Angemeldete bis 28 Jahre – nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Termine
Mediation BASIS «Vermittlung» M2FS25
Modul 1 | 01./02./03. Mai 2025 |
Modul 2 | 26./27./28. Juni 2025 |
Modul 3 | 21./22./23. August 2025 (Tag 1 online) |
Modul 4 | 23./24./25. Oktober 2025 |
Modul 5 | 15./16./17. Januar 2026 |
Modul 6 | 12./13./14. März 2026 |
Supervision
Tag 1 | 12. Mai 2026 |
Tag 2 | 17. Juni 2026 |
Tag 3 | 18. August 2026 |
Tag 4 | 15. September 2026 (online) |
Tag 5 | 26. November 2026 |
Tag 6 | 27. November 2026 |
Aufbaumodule
- Modul Recht: Termin folgen
- Familie: Termin folgen
- Wirtschaft: Termin folgen
Curriculum
Basis Mediation 6 Module à 3 Tage
Modul 1: «Überblick»
Inhalt: Bauplan der Mediation, Zeitmanagement, Mediationsvertrag, Rollenklärung, Kosten, Haltung, Definition, Anwendungsgebiet. Einführung in alle Phasen.
Techniken: zusammenfassen, wertschätzen, normalisieren, Regeln, Fragetechnik.
Reflexion: Körperhaltung, Allparteilichkeit, Sitzstellung, Nähe und Distanz, Individualität, Präsenz.
Übungsfall: Miete, Bau, Nachbarschaft.
Modul 2: «Vertiefung»
Inhalt: Zeitmanagement, Hypothesen, Window 1 + 2, Übergänge, Shuttle. Alle Phasen ausführlicher, Mehrparteienmediation (MPM), besondere Vorlaufphasen, Abschluss.
Techniken: Diagramme, Zukunftsorientierung, Fragetechnik 2, Partialisieren, Visualisieren.
Reflexion: Gender, Generationen, Balance in MPM, Wahrnehmungsfähigkeit, harmonisieren.
Übungsfall: Erbe.
Modul 3: «Erweiterung»
Inhalt: Akquisition, Macht/Recht/Mediation, Konfliktstrategien, Eskalationsstufen, Konflikt mit verschiedenen Ebenen (Macht, Hierarchie). Interessen und Optionen, verhandeln, Fairnesskriterien.
Techniken: Konfliktspielbilder, Paraphrasieren, Konsensfindung, Fragen, Co-Arbeit.
Reflexion: Haltung zu Konflikten, Optionalität, Ethik.
Übungsfall: Institutionen.
Modul 4: «Verfeinerung»
Inhalt: Ziel des 4. Moduls ist es – neben ergänzender, phasenunabhängiger Theorieerweiterung – die Möglichkeit zu nutzen, weitere Klärung im Phasenmodell zu schaffen und an der eigenen mediativen Haltung zu arbeiten. Schwerpunkt ist die 2. Hälfte der Mediation, Phasen 4, 5 und 6. Eskalationsstufen, Fairness und Gerechtigkeit.
Techniken: Verhandlungsvarianten, Memorandum, Diagramme, Wertebild.
Reflexion: Körpersprache, Abbruch.
Übungsfall: Umwelt.
Modul 5: «Sicherheit»
Inhalt: Ziel des 5. Moduls ist es, einen Fall von Anfang bis Ende in Co-Arbeit zu mediieren. Die letzten theoretischen Inhalte werden dazwischen vermittelt. Co-Arbeit, Verbindung zwischen Phasen und Techniken, Kurzmediation, Akquisition. Alle Phasen, Abschluss, Postmediation.
Techniken: Konfliktspielbilder.
Reflexion: Mediation als Ganzes, Ausblick.
Fälle: Medizinalbereich und Versicherungskader.
Modul 6: «Veredelung»
Demonstration: Live-Mediation durchgeführt von Markus Murbach (Donnerstag, ganzer Vormittag).
Inhalt: Verbindung zwischen 6 Phasen und phasenunabhängigen Bausteinen, Akquisition, Kurz-Zeit-Mediation, Einparteienmediation. Alle Phasen.
Techniken: Hypothesenbildung, Mentale Vorbereitung.
Reflexion: Ordnung ins System, Gesamtrepetition, individuelle Defiziteliminierung, Einbettung von Phasen und Techniken, Ausblick.
Aufbauteil
→ Supervision
Die Supervisionen werden in Übungsgruppen mit maximal 9 Teilnehmern durchgeführt unter der Leitung (abwechselnd) von Michaela Hebsacker, Brigitte Vogler und Markus Murbach, die auch hier mittels Hypothesen und Optionen ihren grossen Wissensschatz an Praxiserfahrung mit einbringen. Wichtig für die Supervisionsarbeit ist strengste Vertraulichkeit der besprochenen Fälle und Situationen.
Ziel
› Reflektieren eigener Fälle.
› Überprüfung der mediativen Handlungsspielräume.
› Weiterentwicklung der eigenen professionellen Haltung als MediatorIn.
Inhalt
› Vorstellen von Mediationen, Fallfragen und beruflichen Situationen der Teilnehmer.
› Vertiefung und Festigung des Prinzips und der Grundsätze der Mediation.
› Arbeit mit den Grundsätzen der Mediation, wie zB. Lösungsorientierung, Ressourcenstärkung, Zukunftsrichtung.
› Beleuchtung von Denkmustern, Glaubenssätzen und Haltung.
› Praxistransfer in den beruflichen Alltag.
→ Recht für Mediatorinnen und Mediatoren
(Spezialangebot der Akademie Sichtweisen für zukünftige MediatorInnen ohne juristische Vorkenntnisse)
Inhalte
› Überblick über die wichtigsten Rechtsnormen des Schweizer ZGB
› Detaillierung im Bereich der für Familienmediationen wichtigsten Rechtsnormen des ZGB
→ Familienmediation
Inhalte
› Kindersitzung, Budgetermittlung, Unterhaltsberechnung, Unterschiede Trennungs- und Scheidungsmediation anhand von (Echt-)Fallbeispielen
› Haltung als Mediatorinnen und Mediatoren, Relevanz der Co-Mediation
› Rolle des Rechts, juristische Berater, Behörden (KESB), Unterscheidung von anwaltlichem und gerichtlichem Vorgehen und Mediation
› Vorgehen bei Ambivalenzen, drängender Zeit (Kurzmediation), Mehrgenerationen
und noch viel mehr
→ Wirtschaftsmediation
Inhalte
› Auftragsklärung, Pre-Mediation und Konfliktdiagnose, Prozess-Design
› Akquisition, Anfragen und Offerten
› Hierarchie, Macht und Freiwilligkeit in der Wirtschaftsmediation
› Emotionale Prozesse
› Besonderheiten und Stolpersteine in der Wirtschaftsmediation
› Mediation, mediative Klärung, Einzelgespräche
› Vorgehen, Erkenntnisse und Resultate anhand von Praxisbeispielen der Referenten (was hat funktioniert, was nicht?)
› Austausch zu eigenen Fragestellungen